• Zulassungs-Nr.:

    V-9/02/1

    Zulassungs-Datum:

    22.03.2002

    Hersteller:

    BARTEC, Sicherheits-Schaltanlagen GmbH,
    Menden

    Bauart:

    Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung für
    von Hand oder auch automatisch gesteuerte Treib-,
    Trommel- oder Bobinenförderanlagen mit
    geregelten oder ungeregelten Antriebshäspeln.

    Bezeichnung:

    8SM 1492 - 0A 11 - geprüftes Baumuster -

     Unterlagen:

     1 Aktenordner, mit der Beschreibung der
    Hardware und der Software sowie den jeweils
    zugehörigen technischen Unterlagen für
    Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtungen
    des Typs 8SM 1492, jeweils in 3-facher
    Ausfertigung

     

    1 Aktenordner, mit der Beschreibung der
    Hardware sowie den zugehörigen technischen
    Unterlagen für Geschwindigkeitsüberwach-
    ungseinrichtungen des Typs 8SM1492,
    jeweils in 3-facher Ausfertigung

    Im einzelnen beinhalten die Aktenordner folgende Anlagen:

    Anlage 0

    Generelle Erläuterungen und Beschreibung der
    Aufbau und Funktionsweise sowie der Hard-
    und Software der Geschwindigkeitsüber-
    wachungseinrichtung 8SM1492,

    Anlage 1

    Betriebsanleitung BARTEC-SIMDAS S5
    Universalsteuergerät S 5-K2010, 8SD9342-0DA,
    Ausgabe September 2001, Stand 1.2b,

    Anlage 2

    Betriebsanleitung: Dezentrales Prozessgerät
    BARTEC-SIMDAS DP PM5 mit Zählerplatine M5,
    8SD9321-0BA52-1AA0, Ausgabe September 2001,
    Stand 1, und Beschreibung zur Erwirkung eines
    Nachtrags zur Teilbescheinigung BVS 96.D:1126 U
    für die Zählerbaugruppe 8SX9012-0KB2,

    Anlage 3

    BARTEC-Gerätebeschreibung Klemmenbaustein
    DEP 9.1, Leitungsüberwachter Eingabebaustein mit
    "i/i-Trennung des modularen Automatisierungssystems
    A800/A880", 590.2255.138. BG4, Blatt 1-7,
    Ausgabe 04/95 (3. Ausgabe),

    Anlage 4

    BARTEC-Gerätebeschreibung Drehgeber IGB 9,
    590.2255.167.BG4 Blatt 1-7, Ausgabe 00/...,

    Anlage 5

    Betriebsanleitung BARTEC-SIMDAS S5 DP DPM11X,
    8SD9321-*0AA0, Ausgabe November 2001, Stand 1,

    Anlage 6

    Betriebsanleitung BARTEC-Dezentrales Prozessgerät
    SIMDAS S5 DP PM400 8SX9012-0AD00,
    Ausgabe September 2001, Stand 2,

    Anlage 7

    Beschreibung zur "Vorkehrungen zur Sicherstellung
    der hohen Qualität des PROFIBUS-Protokolls in den
    Controllern ASPC2 und SPC2, HD4-Sicherung" und
    Auszug aus Siemens-Buch: Dezentralisieren mit
    PROFIBUS-DP, PROFIBUS-Layer, Kapitel 1.3.4.:
    Fieldbus Datat Link (Layer 2),

    Anlage 8

    Referenzliste Automatisierungsgerät K2010

    Anlage 9

    Verzeichnis über die eingesetzten schlagwetter-
    geschützten elektrischen Betriebsmittel für die
    Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung 8SM1492,

    Anlage 10

    Technisches Datenblatt des Typs TDPES für
    programmierbare elektronische Systeme (PES),

    Anlage 11

    Prüfanweisung der Geschwindigkeitsüberwachungs-
    einrichtung 8SM1492,

    Anlage 12

    Software - Dokumentation der Geschwindigkeits-
    überwachungseinrichtung 8SM 1492,
    FB 70 Funktionsbaustein Geschwindigkeitsüber-
    wachungseinrichtung Version 1.1,
    DB 70 Datenbaustein Geschwindigkeitsüber-
    wachungseinrichtung Version 1.0,

    Anlage 13

    Hardware-Dokumentation der Geschwindigkeits-
    überwachungseinrichtung, beispielhafte Darstellung,
    ausgeführt als mit der Haspelsteuerung integrierte
    Bauweise im Blindschacht 50 des Bergwerks Ost
    der DSK,

    Prüfbericht:

    Prüfbericht der DMT-Fachstelle für Sicherheit
    - Seilprüfstelle - Nr. P02 - 00198 - SPS-St/Ne -
    vom 22.02.2002


    Kennzeichen:

    Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtungen des Typs 8SM 1492 sind für den Einsatz in Anlagen
    mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 4 m/s ausgelegt. Dies bedeutet, dass nicht nur die
    zulässige Höchstgeschwindigkeit, sondern auch beim Einfahren in jeden Schachtendbereich an
    jeweils mindestens einem Teufenpunkt (50%-Vmax) die Einhaltung der Geschwindigkeitsreduzier-
    ung mit Hilfe eines Schachtschalters überwacht werden muss.

    Die Überwachungseinrichtung ist von der Erfassung, Auswertung bis hin zur Ausgabe durchgängig
    mit aktiver zweikanaliger Redundanz und gegenseitiger doppelter Überwachung ausgeführt. Dabei
    werden in beiden Kanälen Baugruppen des programmierbaren elektronischen Systems K2010
    eingesetzt. Weiterhin werden in den beiden Kanälen dezentrale Prozessgeräte des Typs DPM5
    verwendet, die über eine PROFIBUS-M EEx I-Datenübertragungseinrichtung mit dem jeweils
    zugehörigen zentralen K2010-System kommunizieren.

    Die Programme in den K2010-Systemen der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung sind so
    ausgelegt, dass die Geschwindigkeiten in den beiden Schachtendbereichen nicht nur mit jeweils
    einem Schachtschalter sondern mit jeweils insgesamt 8 Schachtschaltern überwacht werden können.

    Bauartbeschreibung:

    Die in der Schutzart sch(i) ausgeführte Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung des Typs
    8SM 1492 ist zweikanalig und durchgängig mit technologisch homogener Redundanz (Kanal A
    und B, oder Linie A und B) aufgebaut. Technologisch homogene Redundanz bedeutet, dass in
    beiden Kanälen mit Prozessoren aufgebaute programmierbare elektronische Systeme (PES)
    eingesetzt werden.

    Bei der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung 8SM 1492 werden in jedem Kanal PES
    verwendet, die verfahrenstechnische Signale aus dem Prozess nicht wie bei herkömmlichen
    Steuergeräten über einzelne Eingänge, sondern ausschließlich über serielle Busübertragungs-
    systeme, Feld- oder PROFI-Bussysteme, einlesen bzw. empfangen.

    Die Erfassung, Aufbereitung und Übertragung der binären verfahrenstechnischen Signale,
    Schachtschalter und inkrementale Drehgeber, erfolgt mit dezentralen mit Prozessoren
    aufgebauten Geräten (Prozessgeräten) des Typs SIMDAS-DP-PM5, kurz: DPM 5, mit jeweils
    einer Zählerplatine PM5 (Schachtzähler) für die Impulserfassung und Auswertung des
    angeschlossenen Impulsgebers sowie 8 elektronische Eingänge für die Synchronisierung des
    Schachtzählers. An diese Prozessgeräte sind neben den 8 Anschlusspunkten, die als binäre
    Ein- oder Ausgänge verwendet werden können, jeweils auch grafikfähige LC-Displays
    (Flüssigkristall-Bildschirmgeräte) und Tastaturen angeschlossen.

    Die Kommunikationen zwischen den zentralen K2010-Systemen und den o.g. dezentralen
    DPM 5 Prozessgeräten erfolgt in jedem Kanal über ein systemkonformes serielles Feld-Bus-
    übertragungssystem des Typs PROFIBUS-M EEx I.

    In beiden K2010-Systemen werden die sicherheitlich bedeutsamen Signale auf Redundanz-
    verlust überwacht. Die Kommunikation, d.h. der gegenseitige Signal- und Meldungsaustausch,
    zwischen diesen beiden zentralen K2010-Systemen erfolgt mit einem Busübertragungssystem
    mit Twisted-Pair-Leitung des Typs PROFIBUS-M EEx I.

    Dementsprechend beinhaltet jeder Kanal:

    • 1 programmierbares elektronisches System des Typs SIMDAS S 5 -K2010,
    • 1 Busübertragungssystem des Typs PROFIBUS-M EEx I,
    • 1 Dezentrales Prozessgerät des Typs SIMDAS-DP-PM5 mit Zählerplatine PM5,
    • 1 inkrementaler Drehgeber Typ IGB 9.
    • 1 Baugruppe für den Anschluss des PROFIBUS-M EEx I.

    Weiterhin sind vorhanden

    • 1 Schachtschalter für jeden Synchronisationspunkt und
    • 2 mit jeweils 2 Kontakten ausgerüstete Schachtschalter für die Einfahrüber wach-
      ungen von Anlagen mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von mehr als 2 m/s.

    In den Schachtendbereichen können die Einfahrüberwachungen jeweils mit mehreren bistabilen
    Schachtschaltern realisiert werden, die in Anlehnung an Fahrtregler, sinngemäß als stufige
    Hüllkurven angesehen und auch bezeichnet werden können.

    Die Höchstgeschwindigkeitsüberwachung erfolgt softwaremäßig und zweikanalig redundant
    durch Vergleich der Geschwindigkeits-Istwerte mit zugeordneten parametrierbaren Grenzwerten
    von Funktionsbausteinen. An den Schachtenden können die Einfahrgeschwindigkeiten durch die
    beiden Kanäle (DPM5-Module) und je einem Schachtschalter (50 % Vmax) überwacht werden.

    Weiterhin werden die beiden Inkrementalgeber in beiden K2010-Auswerte-Systemen durch
    programmierte Funktionsbausteine gegenseitig überwacht. Da ein Inkrementalgeber an dem
    Seilträger (Treibscheibe) und der andere an eine der beiden Seilscheiben montiert wird, kann
    diese Überwachung auch als Seilrutschüberwachung betrachtet werden.

    Die sicherheitlich bedeutsamen Überwachungen können an Hand einer Prüfliste und mit Hilfe
    der o.g. Tastaturen an den DPM5-Modulen oder ähnlichen Tastaturen an den zentralen
    Steuerungssystemen geprüft werden.

    Die Impulse des von der Treibscheibe formschlüssig angetriebenen Inkrementalgebers und
    des zugehörigen DPM5-Moduls werden nicht nur für die Geschwindigkeitsüberwachung
    sondern zusätzlich auch im Hinblick auf die Wegerfassung und die wegabhängigen Über-
    wachungen sowie für die wegabhängige Geschwindigkeitsregelung und für die Teufenanzeige
    und die Bildung von teufenabhängigen z. B. Sohlenbereichssignalen (Sohlenkopierwerk)
    ausgewertet.

    Beim Einsatz der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung 8SM 1492 an von Hand oder
    auch automatisch gesteuerten Trommel- oder Bobinenförderanlagen mit geregelten oder
    ungeregelten Antriebshäspeln, sind auch die für mit Versteckeinrichtungen ausgerüsteten
    Doppel-Trommel- oder Doppel-Bobinenförderanlagen spezifischen zusätzlichen Anforder-
    ungen der TAS zu beachten.

    Eine gemäß dem Antrag errichtete Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung wird durch
    die vollständige Typenbezeichnung 8 S M 1492 - x x x x gekennzeichnet.

    In dieser Typenbezeichnung werden die Platzhalter "x" anhand des vorliegenden Typenschlüssels
    durch die der jeweiligen Ausführung zugeordneten alphanumerischen Zeichen ersetzt.

    Hinweise:

    Es wird empfohlen, bei der Errichtung und Inbetriebnahme des zur Bauartzulassung beantragten
    Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung mit der Gruppenbezeichnung 8SM 1492, die
    nachfolgend genannten Punkte a) bis i) zu beachten:

    1. Bei den regelmäßigen Prüfungen der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung gemäß
      § 20 BVOS ist die Prüfanweisung des Herstellers (s. Antragsunterlagen) zu beachten.
    2. Vom Hersteller ist für den jeweiligen Anwendungsfall eine Prüfanweisung beizuliefern,
      die ggf. gesonderte, speziell auf die Förderanlage bezogene Prüfhinweise beinhaltet.
    3. Bei der Errichtung und auch beim Betrieb der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung
      in einer Anlage sind die einschlägigen EMV-Richtlinien zu beachten, z.B. beim Betrieb der
      Förderanlage sollten Funkgeräte bzw. Funktelefone nicht in unmittelbarer Nähe der
      zentralen Rechnerbaugruppen eingesetzt werden.
    4. Die Betriebs- und Wartungsanleitung des Herstellers ist zu beachten. Sie ist in der Nähe
      des Bedienungsstandes auszuhängen oder auszulegen.
    5. Werden elektrische Schaltungen eingesetzt, bei denen die Funktionen aber nicht die
      technischen Ausführungen durch die Bauartzulassung festgelegt sind, so sind bei der
      Errichtung dieser Schaltungen die Anforderungen gemäß TAS 3.8.7. zu beachten.
    6. Im eingebauten Zustand müssen die zu der Geschwindigkeitsüberwachungseinrichtung
      gehörenden Baugruppen und Komponenten hard- und softwaremäßig eindeutig
      identifizierbar sein, z.B. bei der Hardware auf der Frontseite der Baugruppen.
    7. Die in Betrieb befindlichen Baugruppen und Komponenten der Geschwindigkeitsüber-
      wachungseinrichtung dürfen bei der Instandhaltung oder bei der Wartung nur durch
      geprüfte Originalteile des Herstellers ersetzt werden.
    8. Nach dem Austauschen von Baugruppen oder Komponenten durch identische Bauteile
      sind mindestens die mit diesen Baugruppen oder Komponenten realisierten
      sicherheitlichen und ggf. auch betrieblichen Funktionen auf ihre ordnungsgemäße
      Funktion hin zu prüfen.
    9. Durch organisatorische Maßnahmen ist sicherzustellen, dass die in Betrieb befindlichen
      anlagenunabhängigen Softwareteile (Programme und zugehörige Dokumente sowie
      Daten) bei der Wartung, insbesondere bei der Software-Wartung, und bei der Einleitung
      der Programme ggf. nach dem Austausch von Baugruppen nicht durch ungeprüfte
      Softwareteile ersetzt werden können.