• 2.3. Zulassungs-Nr.:

    B-3/81/2

    Zulassungs-Datum:

    11.11.1981

    Hersteller:

    Siemens AG, Erlangen

    Bauart:

    Siemens-Scheibenbremsapparat Type 8 SM 7622 mit Steuerungen
    nach Ausführung OB, OC und OD

    Unterlagen:

    Beschreibung des Bremsapparates E 27 B 40 880 b Bl. 1-15
    Festigkeitsberechnung E 27 R 40 668 f Bl. 1-38 vom 7.3.1972 / 6.3.1981
    mit Ergänzung E 27 R 41133 Bl. 1-13 vom 7.10.1980
    Beschreibung der Steuerungen
    - Ausführungen OB und OC: E 27 B 41 011 d Bl. 1-20 vom 14.4.1981
    - Ausführung OD: E 27 B 40 981 d Bl. 1-21 vom 14.4.1981

    Prüfberichte:

    TÜV Hannover vom 6.8.1979 - EH. - Hei / Gu -;
                          vom 4.9.1981 - ETF. - Su / Ws -

    Kurzbeschreibung:

    Aufbau und Wirkungsweise

    Die 2 an einen Ständer angeschraubten Bremskrafterzeuger eines Bremsapparates
    wirken mit ihren Bremsbacken axial unmittelbar auf die Bremsscheibe. Die Bremskraft
    wird durch Teller-Druckfederpakete erzeugt (Auslaßbremse).

    Ihre Nennfederkraft beträgt bei 2 mm Lüftweg 2 x 110 kN (einschließlich Wirkungsgrad).
    Der hydraulische Lüftdruck beträgt bis zu 225 bar.

    Die auf die Bremsflächen wirkende Kraft ergibt sich aus den Federkräften, vermindert um
    die jeweils wirkende Lüftkraft.

    Die Hydraulikanlage besteht aus einer Pumpe mit Motor für den Lüftdruck und

    • in den Ausführungen OB und OC einer weiteren, vom gleichen Motor angetriebenen
      Pumpe für den Restdruck im Druckspeicher
    • in der Ausführung OD zwei weiteren, vom gleichen Motor angetriebenen Pumpen für
      die unterschiedlichen Restdrücke in zwei Druckspeichern, die jeweils einer Fahrtrichtung
      zugeordnet sind,

    sowie den erforderlichen Ventilen und Hilfseinrichtungen.

    Die Fahrbremskraft ist über ein elektrisch gesteuertes Druckregelventil stufenlos regelbar.

    Zum Erreichen der vollen Bremskraft wird als zweiter Weg ein parallel zu dem Druckregelventil
    liegendes Wegeventil zugeschaltet. Durch eine Drossel ist der Bremskraftanstieg einstellbar.

    Bei Sicherheitsbremsung wird der Hydraulikdruck durch Abschalten zweier paralleler Auslaß-
    ventile und gleichzeitiger Verstellung des Druckregelventils

    • in den Ausführungen OB und OC bis auf den Restdruck im Druckspeicher
    • in der Ausführung OD bis auf den Restdruck in dem jeweiligen, der vorliegenden
      Fahrtrichtung zugeordneten Druckspeicher

    abgebaut. Dieser Restdruck wird bis zum Stillstand des Seilträgers gehalten und anschließend
    vollständig abgebaut, so daß sich die volle Bremskraft einstellt.

    Nach Auslösung der Sicherheitsbremse kann durch Betätigen des Fahrbremshebels die
    volle Bremskraft aufgebracht werden.

    Überwachung

    • der beiden Auslaßventile für die Sicherheitsbremsung (gegenseitig),
    • des Öffnungs- und Schließzustandes der Bremse (Lage der Bremsbacken),
    • des Bremsbelagverschleißes,
    • des Restdruckes im Druckspeicher, in der Ausführung OD der Restdrücke in
      den beiden Druckspeichern,
    • der Mindest- und Höchsttemperatur der Hydraulikflüssigkeit und des Füllstandes
      im Behälter,
    • des Druckabbaues nach Auslösung der Sicherheitsbremse,
    • auf Ausfall des Steuerstroms am Regelventil zum Verhindern einer Vollbremsung
      (nur bei den Ausführungen OC und OD),
    • des Ventils für volle Bremskraft,
    • des Ventils für die Zuschaltung des Vorflutdruckes (nur vorhanden in den
      Ausführungen OC und OD ab 1.7.1979),
    • des Ventils für das fahrtrichtungsabhängige Umschalten auf einen der beiden
      Restdruckkreise; im Störungsfall elektrisches Stillsetzen, im Sicherheitsbremsfall
      bei der Fahrtrichtung 'Hängen' zusätzlich Auslösen eines Sicherheitsventils
      (nur in Ausführung OD).

    Zusätzlich besteht eine Prüfmöglichkeit auf Federbruch und eine Einzelprüfmöglichkeit
    für das Druckregelventil und das parallel dazu liegende Wegeventil sowie für das den
    Steuerstrom überwachende Ventil

    Eine Verschmutzung der Filter wird angezeigt.

    Bemerkungen:

    Die Betriebs- und Wartungsanleitung des Herstellers ist zu beachten. Sie ist in der Nähe
    des Bedienungsstandes auszuhängen oder auszulegen.

    Beim Einsatz unter Tage sind entsprechend bergbehördlicher Regelung zugelassene
    schwer entflammbare Hydraulikflüssigkeiten zu verwenden.

    Bei notwendigem Schlagwetterschutz dürfen nur schlagwettergeschützte elektrische
    Betriebsmittel nach den bergbehördlichen Vorschriften eingebaut werden.

    Der Hersteller des Bremsständers hat die Festigkeit des Gewindes für die Ankerschrauben
    nachzuweisen.